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nach Tipaza. TOMB. D. L. CHRÉTIENNE . 38. Route. 249

Es folgen an unserer Linie, unterhalb der auf dem nördl. Pla-
teaurande
des Sahels gelegenen Dörfer gl. N., die kleinen Seebäder
(38km) Douaouda-les-Bains und (41km) Fouka-Marine. In der
Ferne, auf dem Kamme des Sahels, erscheint, einem Heuschober
ähnlich, das Tombeau de la Chrètienne.

46km Castiglione (39m; H. du Tapis-Vert, gut; H. de
Paris; H. de l’Oasis
, bescheiden), vorläufige Endstation der Klein-
bahn
, großes an dem rebenreichen Sahelabhang gelegenes Dorf von
2000 Einwohnern; am Meere das bescheidene Seebad, mit einer An-
zahl
Mietwohnungen.

Die Landstraße nach Tipaza wendet sich, zunächst mit
herrlichem Blick auf die Küste, den Dj. Chenoua und die Höhen
der Dahra (S. 218) hinter Marengo, über die Fischerdörfer (48km)
Chiffalo (eine Gründung sizilischer Fischer aus Cefalù) und (50km)
Bou-Haroun, deren Bewohner sich mit Anschoven- und Sardinen-
fischerei
befassen, nach (54km) Bérard (20m; Café-Hôt. Bérard,
ärmlich), einem durch Bananenzucht bekannten Kolonistendorf.

58km Ferme Seuillet (31m), eine große Meierei, Ausgangspunkt
des wegen seines übeln Zustandes zu Wagen meist unbenutzbaren
Fahrweges (4km), der in mehreren Kehren (nach 10 Min. l. ein
Richtweg), zunächst durch Buschwald, weiter durch Weinberge
s.w. zum Tombeau de la Chrètienne ansteigt.

Das sog. *Tombeau de la Chrètienne (261m; arabisch
Kbûr er-Rûmia), das größte Tumulusgrab der Atlasländer, für die
Seefahrer eine der auffallendsten Landmarken an der algerischen
Küste, erhebt sich auf einem der höchsten Kämme der südwestl.
Sahelkette. Der wahrscheinlich durch Juba II. (S. 255), nach dem
Vorbilde des Medracen (S. 286), als Familiengrab aus mächtigen
Hausteinblöcken errichtete Bau besteht aus einem niedrigen qua-
dratischen
Sockel von 64m Durchmesser, aus einem durch sechzig
ionische Halbsäulen und vier Scheinportale gegliederten zylindri-
schen
Unterbau und aus einer Stufenpyramide, von welcher noch 33
Stufenringe erhalten sind, während die obere Plattform fehlt. Der
jetzige Name rührt von dem Türkreuz der Portale her. Das ur-
sprünglich
ca. 40m, zurzeit noch 33m h. Freigrab hat seit dem
Mittelalter durch die Plünderungsversuche der Eingeborenen, die
das Gebäude für eine Schatzkammer hielten und in das Innere zwei
Tunnel gebohrt haben, durch zwei Beschießungen seitens ebenfalls
beutelüsterner Deys von Algerien, sowie durch die Erdbeben von
1825 und 1867 schwer gelitten; das Gefüge der Blöcke ist obendrein
durch Beseitigung der Bleiklammern gelockert. Dichter Buschwald
umgibt das ganze Gebäude und überwuchert an der Nordseite selbst
einen Teil des Grabmals. Den Schlüssel und Kerzen erhält man in
der Wächterhütte an der NO.-Seite (Trkg. 50 c.).

Der Eingang des Grabmals ist unter dem Scheinportal an der
Ostseite, wo der alte Vorraum fast spurlos verschwunden ist. Ein kurzer